Freimaurerei heißt Dienst an der Menschheit.
Das bedeutet für den Freimaurer, in seinem Handeln die besonderen Vorteile von Einzelnen oder von Gruppen dem Wohl der Menschheit unterzuordnen.
Freimaurerei geht von einer übernatürlichen Bindung des Menschen aus.
Das bedeutet für den Freimaurer, andere Religionen genauso zu achten, wie die eigene.
Freimaurerei pflegt Brüderlichkeit.
Das bedeutet für den Freimaurer, in jedem Mitmenschen einen Bruder zu sehen und ihn entsprechend zu behandeln.
Freimaurerei ist um das Gemeinwohl besorgt.
Das bedeutet für den Freimaurer, am politischen Leben in Staat und Gemeinde mitzuwirken.
Freimaurerei verpflichtet zur Nächstenliebe.
Das bedeutet für den Freimaurer, Hilfe für Arme, Schwache und Kranke nicht nur zu fordern, sondern auch selbst zu leisten.
Freimaurerei streitet für Freiheit.
Das bedeutet für den Freimaurer, seine Stimme gegen Not, Unrecht und Gewalt zu erheben, denn sie sind gleichermaßen Ursache und Wirkung jeglicher Unfreiheit.
Freimaurerei fühlt sich mit allen Menschen verbunden.
Das bedeutet für den Freimaurer, in Auseinandersetzungen mit anderen Menschen stets das Gemeinsame über das Trennende zu stellen, also dem Schwächeren gegen den Stärkeren, der Toleranz gegen die Gewalt, dem Recht gegen das Unrecht beizustehen.
Freimaurerei verlangt Duldsamkeit, doch nicht blindes Gewähren lassen.
Das bedeutet für den Freimaurer, die Ansichten anderer nicht achselzuckend hinzunehmen, sondern sich mit ihnen auseinander zu setzen.
Freimaurerei hält den Widerstreit der Ansichten für unvermeidlich.
Das bedeutet für den Freimaurer, bei Auseinandersetzungen stets davon auszugehen, dass die Beweise der Gegenseite nicht weniger rechtmäßig sein können, weshalb es für ihn nur Lösungen geben kann, die keine Selbstaufgabe, weder der einen noch der anderen Seite verlangen und die ohne Gewaltanwendung durchzusetzen ist.
Freimaurerei bekämpft Vorurteile.
Das bedeutet für den Freimaurer, dass er ständig bemüht sein muss, sich und andere durch aufklärerisches Wissen aus der Sklaverei der Vorurteile zu befreien, denn sie allein verhindern, dass sich alle Menschen verbunden fühlen und ihre unvermeidlichen Streitfälle menschenwürdig lösen.
Freimaurerei will Fortschritt.
Das bedeutet für den Freimaurer, sich mit der Welt, so wie sie ist, nicht abzufinden, vom Überkommenden zu bewahren, was für jede Weltordnung unentbehrlich ist und einer Welt den Weg zu bereiten, die menschenwürdiger ist als die Welt von heute.
Freimaurerei will Gerechtigkeit.
Das bedeutet für den Freimaurer, dass er überall dort aus eigenem Antrieb helfend eingreifen wird, wo sich natürliche oder künstliche Ungerechtigkeiten der menschenwürdigen Entwicklung des Einzelnen entgegen stellen.
Freimaurerei führt zur Selbsterkenntnis.
Das bedeutet für den Freimaurer, sich der freimaurerischen Lehre zu öffnen, nach der die feierliche Arbeit im Tempel dazu dient, den kritischen Blick auf sich selbst zu richten, um in sich selbst zu blicken.
Freimaurerei ist eine Initiationsgemeinschaft.
Das bedeutet für den Freimaurer, dass er in seiner Loge gemeinsam mit anderen den G
eist der Brüderlichkeit bewahrt und beschwört, damit Geist und Erkenntnis jedem – ungeachtet aller Unterschiede des Herkommens, der politischen Meinung, der persönlichen Neigungen, des religiösen Bekenntnisses – zu Leitmotiv und Richtschnur seines Handelns werden.
Freimaurerei wirkt durch den Einzelnen.
Das bedeutet für den Freimaurer, dass er seine Verantwortung für die Gemeinschaft aller Menschen niemals und nirgends auf andere – ob Einzelne, ob Gruppen oder Institutionen – abschiebt, sondern sich das unveräußerliche Recht auf freie Mitentscheidung bewahrt. Freimaurerei geht davon aus, dass der einzelne Mensch ohne die Menschheit als Ganzes, die Menschheit als Ganzes nichts ohne den einzelnen Menschen ist: So steht jeder Mensch und jeder Mitmensch für die ganze Menschheit.
Diese Wahrheit nicht nur dem Verstand, sondern auch dem Herzen eines jeden Menschen zu vermitteln: darin liegt ein Geheimnis der freimaurerischen Arbeit begründet.